ÜBER UGANDA

Entwicklungsland

Uganda ist eine typische, aus der Kolonialpolitik hervorgegangene Republik in Ostafrika. Hier leben mehr als 50 ethnische Gruppen zusammen, die jeweils ihre eigene Sprache, Kultur und ihr eigenes Brauchtum haben sowie teilweise eine eigene Religion. Amtssprachen sind Englisch und Swahili, im autonomen Königreich Buganda auch noch Luganda.

Flagge

Die Flagge zeigt sich schwarz-gelb-rot-gestreift mit einem Kronenkranich im Vordergrund. Dabei steht Schwarz für das Volk in Afrika, Gelb symbolisiert den Sonnenschein über dem Land und Rot drückt die Brüderlichkeit aller Menschen aus.

Staatsoberhaupt des Präsidialsystems ist seit 1986 Präsident Yoweri Kaguta Museveni. Zuletzt wurde er 2021 in seinem Amt bestätigt, nachdem er die verfassungsmäßige Altersklausel abschaffte, nach der er zu alt war um erneut zu kandidieren. Uganda ist Mitglied der Afrikanischen Union, des Commonwealth of Nations, der Organisation der Islamischen Konferenz und der Ostafrikanischen Gemeinschaft. Nach dem Demokratieindex 2021 (The Economist Intelligence Unit’s Index of Democracy 2021) belegt das Land Platz 100 von 167 untersuchten Staaten.

Uganda belegt nach dem Human Development Index 2020 (UNDP Human Development Report 2020) Rang 159 von 189 Ländern und wird damit in die Wertungsstufe „niedrigste Entwicklung“ eingeordnet. Dieser Index bezieht die Faktoren Bruttosozialprodukt pro Kopf, Lebenserwartung, Gleichberechtigung und Bildung ein. Das Land gehört also zu den am wenigsten entwickelten Ländern weltweit. Laut dem Weltbankbericht (World Development Indicators, abgerufen April 2022) leben 41% der ugandischen Bevölkerung von weniger als 1,9 US-Dollar täglich. Damit gehört Uganda trotz seines momentanen Wirtschaftswachstums von rund 4,9% pro Jahr (World Development Indicators, abgerufen April 2022) weiterhin auch zu den ärmsten Ländern der Welt.

Situation der Kinder

Ugandas Bevölkerungswachstum (ca. 3,72% pro Jahr) liegt an 4. Stelle weltweit. Bezogen auf seine Bevölkerung ist es einer der jüngsten Staaten der Welt. Von den ca. 44,3 Millionen Menschen (Unesco Datenbank, abgerufen April 2022), die in Uganda leben, sind 20,58 Millionen (46,5%) jünger als 14 Jahre. Der Altersdurchschnitt beträgt rund 15 Jahre.



Diese Kinder wachsen mit einer Vielzahl von Problemen auf: Mangelernährung, schlechte hygienische Bedingungen, eingeschränkter Zugang zu sauberem Trinkwasser und mangelnde medizinische Versorgung haben eine hohe Kindersterblichkeit zur Folge (43 Todesfälle bei Kindern unter 5 Jahren pro 1000 Lebendgeborene, World Development Indicators, abgerufen April 2022). Viele Kleinkinder sterben an Durchfallerkrankungen, Cholera und Typhus, weil eine medizinische Grundversorgung oft nicht möglich ist. Ein weiteres großes Problem ist die hohe Zahl von HIV-Infizierten, die ca. 5,4% der Bevölkerung ausmachen (The World Factbook, abgerufen April 2022).

Die Bildung und damit die Sicherung der Zukunft der Kinder ist eine der wichtigsten Aufgaben, die der Staat zu lösen hat. o Universal Primary Education (UOE) ist seit 1997 im "CPE Act" in Uganda festgelegt, d.h. staatliche Schulen und ein Mittagessen ohne Schulgebühren bis zur 7. Klasse. Dieses Angebot wird auch durch Schulneubau, Klassenräume und Lehrer:innen unterstützt. Offiziell gehen seither viel mehr Jungen und Mädchen zur Schule als zuvor. Diese Aufgabe wird jedoch von Staat nicht gut erfüllt, durch schlechte Bezahlung der Lehrer, eine schlechte Schulausstattung, zu wenige Schulen und damit weite Wege zur nächsten Schule. So liegt die Analphabeten-Quote weiterhin bei ca. 23,5% (The World Factbook, abgerufen Mai 2022).
Besonders Mädchen und Frauen werden aufgrund des ugandischen Frauenbildes zusätzlich benachteiligt. Bildung ist besonders für sie der Schlüssel für ein Leben jenseits von Armut, Not, Abhängigkeit und Gewalt.

(Land)Wirtschaft

Der größte Teil der Bevölkerung lebt in den ländlichen Regionen, nur 25% der Bevölkerung lebt in Städten (Unesco Datenbank, abgerufen Mai 2022). 3/4 der ugandischen Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft.

Auf dem Land leben weiterhin ca. 80% der Menschen ohne etablierten Strom und/oder Wasseranschluss (The World Factbook, abgerufen Mai 2022). Familien bilden das soziale Netz. Eine Familie besteht oft aus 20 und mehr Personen - bedürftige Verwandte eingeschlossen.





Kaffee, Tee, Baumwolle und Tabak werden exportiert. Weiterführende industrielle Verarbeitung findet u.a. im Bereich der Zuckerherstellung, Brauerei, Tabak- und Baumwollverarbeitung sowie zur Zementherstellung und Stahlproduktion statt. (The World Factbook, abgerufen Mai 2022)